Du tappst die falschen Tisten, luber Bieb!
Als Wissenschaftlerin fühle ich mich verpflichtet, möglichst viele Schreibwerkzeuge und –techniken zu beherrschen und scheue dabei keine Unannehmlichkeiten. Mein aktueller Selbstversuch: Ich erlerne die Daktylographie, die Kunst des Zehn-Finger-Tastatur-Schreibens. Unter dem Titel: Taste it! oder wie ich lerne, die Tasten zu tasten erscheint hier das Protokoll dieses großen Projektes und wird von mir laufend aktualisiert
Versuchsbeginn: 15. März 2012 um 10.30 Uhr MEZ
Die Methode: gestützt auf moderne Mnemotechnik (NLP-orientiert und die Sinne ansprechend) die Zuordnungen der Buchstaben/Zeichen zu den Tasten lernen, immer wieder schreibend memorieren und so lange üben, bis sich eine Automatisierung der Fingerbewegungen einstellt.
Ausgangssituation und Motivation: Bisher nutzt die Probantin ein von ihr selbst intuitiv entwickeltes Zwei-mal-drei-bis-vier-Fingersystem, das der ständigen Blickkontrolle bedarf. Das damit verbundene Neigen des Kopfes führt aufgrund einer orthopädischen Schädigung regelmäßig zu Beeinträchtigungen wie Kopfschmerzen und Migräne.
Hilfsmittel: Zwei Schreibprogramme wurden bereits getestet und verworfen. Beim ersten handelte es sich um die kostenlose Demoversion eines Schreibtrainers, die lediglich die Buchstaben der Grundreihe umfasste: asdfg und äölkjh. Die zweite war Inhalt eines Schreiblern-Kurses der örtlichen VHS. Beide erschienen der Probantin wegen inhaltlicher Widersprüche als mnemotechnisches Hilfsmittel ungeeignet, um sich die Zuordnung Buchstaben/Zeichen immer wieder zu erschließen. Die Probandin entschloss sich, ein eigenes Mnemo-Gerüst zu entwickeln, das hier vorgestellt werden soll. Unterstützend soll zudem das Buch: Maschinenschreiben. Grundlehrgang. Vom Verlag Die Wirtschaft Berlin (Ost) 1987 zur Anwendung gebracht werden. (Anm.: ich liebe Funktionsverbgefüge. Endlich darf ich sie verwenden!) Zudem wird das Hilfsprogramm Tipp10 für Übungszwecke eingesetzt.
Das Prinzip: Die Schreiblern-Programme versprechen den Erwerb der Tastatur-Schreibkompetenz (und die attributiven Genitive auch!) in wenigen Stunden. Sie basieren auf einer Geschichte, deren bedeutungstragende Wörter jeweils mit den entsprechenden Buchstaben der Tastatur beginnen. Diese Bedeutungen werden miteinander verknüpft, so dass eine fortlaufende Handlung entsteht: also beispielsweise eine Ameise, die in eine rote Stadt wandert, wo sie auf einer grünen Dachterrasse (?) durch ein blaues Fenster ein blaues Geschenk erblicken soll. Die bedeutungstragenden Elemente werden, wie hier deutlich gemacht, zudem mit Farben unterstützt, und, in einigen Fällen, mit anderen Sinneseindrücken wie Gerüchen (olfaktorisch), Geräuschen (akustisch) oder Geschmack (gustatorisch) verknüpft. Vermittelt wurden diese Elemente zunächst akustisch im Rahmen einer mit Fahrstuhl-Musik unterlegter Entspannungsübung.
Die Handlungen sowie einige Verknüpfungen der Farben und Bedeutungen empfand die Probandin zumeist als unlogisch, unethisch oder unappetitlich. So sollte in einem Fall „leckeres gelbes Wasser“ getrunken werden, was gewisse Assoziationen weckte. In einem anderen sollte Suppe aus Haifischflossen gegessen werden, was die Probandin aus ethischen Gründen ablehnt. Die Probandin entschloss sich deshalb, den Prinzipien der Schreiblern-Programme folgend, eine eigene Geschichte zu entwickeln, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. An dieser Stelle folgt nun der erste Praxisbericht. Der Einfachheit halber verwendet die Probandin zunächst die Technik des Free Writing. Zu beachten ist zudem, dass die Nutzung der Umschalttaste für die Großschreibung noch nicht Bestandteil der Lektion war die finger liegen in aurdsgangangsopositipon.l kjsgero´ßscfjhrweiboung wadr n Die Probandin unterbricht an dieser Stelle ihre Übungseinheit, die sie auf einen späteren Zeitpunkt vertagt.
veröffentlicht: Anke Engelmann, Donnerstag, 15.03.2012 in Schreiben