Linda

Ein Projekt ist unter Dach und Fach, das nächste schon in der Pipeline. Und zum Glück kann ich mich auf die Arbeit daran konzentrieren: Die Kulturstiftung Thüringen gewährt mir 2025 ein Arbeitsstipendium. Nur der Name ("Traumstau") gefällt mir nicht mehr.

Und darum geht’s:
Der Vater Alkoholiker, der Bruder süchtig und ein chronischer Lügner: Linda stammt nicht gerade aus einer Vorzeigefamilie. Die Herkunft prägt ihr Verhalten. Als Kind macht Linda sich unsichtbar. Als Jugendliche entwickelt sie ihre eigene Strategie, mit den piefigen DDR-Verhältnissen umzugehen: Sie passt sich den Unangepassten an. Etwas anderes als Anpassung hat sie nicht gelernt in einer Familie, in der um jeden Preis der Schein gewahrt werden musste und alle Probleme unter den Teppich gekehrt wurden.

Wie ihr Bruder Hannes hat Linda Schwierigkeiten mit der Wirklichkeit. Sie lebt in einer Scheinwelt aus Tagträumen. Bis die Blase platzt. Der Aufprall ist hart, zumal sich Lindas Welt mit der Wende massiv verändert hat. Linda steht kurz davor, unterzugehen. Doch sie schafft einen neuen Anfang, anders als Hannes, der in Sucht und Kriminalität versinkt. Und sie entdeckt eine Brücke, die Phantasie und Realität verbindet: das Schreiben.

»Traumstau« ist der zweite Teil einer Familientrilogie, die auf der Grundlage des DDR-Alltags allgemein menschliche Themen verhandelt: Wie prägen Gewalt und Sucht in der Familie die Menschen darin? Und wie agieren diese Menschen in der Gesellschaft? Die Familiengeschichte, die biografische Elemente enthält, ist zudem mit historischen Ereignissen und Persönlichkeiten verflochten. Die Perspektive erlaubt Einsichten in Unter- und Hintergründe der DDR-Geschichte, deren Folgen bis heute wirken.

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