Poesieblog

  • Rechts blind

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Dienstag, 02.10.2012 in Fundstücke

    Mit der Rolle der Medien und der Voreingenommenheit von Journalisten beschäftigt sich der Journalist Christian Fuchs selbstkritisch in seinem Blog.
  • Revolution Internet

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Mittwoch, 26.09.2012 in Fundstücke

    Stefan Niggemeier dokumentiert in seinem Blog eine Rede von Wolfgang Blau zum Urheber- und Leistungsschutzrecht, die er auf einer Urheberrechts-Fachtagung von Bündnis90/Die Grünen gehalten hat. Darin beschreibt der Chefredakteur von Zeit online Parallelen zu Erfindungen wie dem Buchdruck, der Eisenbahn oder der Elektrizität.
  • Leistungsschutzrecht auf dem Weg

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Donnerstag, 30.08.2012 in Fundstücke

    Das Leistungsschutzrecht ist gestern auf den Weg gebracht worden und muss nun noch den Bundesrat passieren. Der Gesetzentwurf, mit dem die Verlage auch ein Stück vom Internet-Kuchen kassieren wollen, ist heftig umstritten. Die Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht  bietet Paroli.
  • Putins Albtraum

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Donnerstag, 02.08.2012 in Fundstücke

    Jung, gebildet, feministisch: Nach den Aktionen des Pussy Riot-Kollektivs bewegt sich was in Russland. Nicht zuletzt haben die jungen Frauen den Feminismus in Russland befördert, meint der Freitag.
  • Text des "Punk-Gebetes" von Pussy Riot:

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Mittwoch, 01.08.2012 in Gefunden

    Mutter Gottes, du Jungfrau, vertreibe Putin! Vertreibe Putin, vertreibe Putin!

    Mutter Gottes, du Jungfrau, vertreibe Putin!
    Vertreibe Putin, vertreibe Putin!

    Schwarzer Priesterrock, goldene Schulterklappen -
    Alle Pfarrkinder kriechen zur Verbeugung
    Das Gespenst der Freiheit im Himmel
    Homosexuelle werden in Ketten nach Sibirien geschickt.

    Der KGB-Chef ist euer oberster Heiliger,
    Er steckt die Demonstranten ins Gefängnis.
    Um den Heiligsten nicht zu betrüben
    Müssen Frauen gebären und lieben.

    Göttlicher Dreck, Dreck, Dreck!
    Göttlicher Dreck, Dreck, Dreck!

    Mutter Gottes, du Jungfrau, werde Feministin,
    Werde Feministin, werde Feministin!

    Kirchlicher Lobgesang für die verfaulten Führer -
    Kreuzzug aus schwarzen Limousinen.
    In die Schule kommt der Pfarrer,
    Geh zum Unterricht - bring ihm Geld.

    Der Patriarch glaubt an Putin.
    Besser sollte er, der Hund, an Gott glauben.
    Der Gürtel der Seligen Jungfrau ersetzt keine Demonstrationen -
    Die Jungfrau Maria ist bei den Protesten mit uns!

    Mutter Gottes, du Jungfrau, vertreibe Putin!
    Vertreibe Putin, vertreibe Putin!

    (Quelle: Stern)
    Und? Ist das vielleicht blasphemisch?

  • Sätze unserer Kindheit,

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Mittwoch, 18.07.2012 in Fundstücke

    die es so nicht mehr gibt, kann man gerade auf Twitter loswerden. Mein Kindheitssatz lautet: Nach dem Tele-Lotto ab ins Bett!
  • Das geplante Leistungsschutzrecht ...

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Dienstag, 19.06.2012 in Fundstücke

    ... mit Form und Folgen hat Stefan Niggemeier in (auf?) seinem Blog erklärt. Wenn alles so kommt, wie manche Leute es wollen, muss das Poesiebüro das Zitieren von interessanten online-Beiträgen einstellen. Aber wir sind ja optimistisch.
  • Kaputt gehört verboten!

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Dienstag, 29.05.2012 in Gefunden

    Kaputt gehört verboten!, Bild: Anke Engelmann
    Kaputt gehört verboten!, Bild: Anke Engelmann

    Dieses Schild aus der Kategorie "gehört verboten" fand ich in Arnstadt. Darauf steht: "Der Eingang wird seit dem 01.11. kameraüberwacht! Die Stufen sind Privateigentum! Bei Beschädigung oder absichtlicher Zerstörung wird Anzeige erstattet. Eigentümer"

  • So lebt sich's vom Schreiben ...

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Donnerstag, 03.05.2012 in Fundstücke

    ... nämlich mehr schlecht als recht, berichtet der Schriftsteller Bernd Cailloux. Reden zu schreiben könnte sich schon mehr auszahlen - vorausgesetzt, man hat gute Kunden.

  • Welttag des Buches

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Montag, 23.04.2012 in Fundstücke

    heute, am 23. April.
  • Springer und BILD ...

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Freitag, 20.04.2012 in Fundstücke

    ... stehen in der Mitte der Gesellschaft und haben diese ein ganzes Stück nach rechts gezogen. Das meint der Freitag anlässlich des 100. Geburtstages von Axel Springer.
  • Voll Grass, ey!

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Donnerstag, 19.04.2012 in Politisches · 2 Kommentare

    Dass Israels Politik kritisch zu sehen ist, und zwar gerade auch von uns Deutschen, zeigt obiges Gedicht von Erich Fried, der mit Sicherheit kein Antisemit gewesen ist.

    Mächtig auf den Putz gehauen hat Grass mit seinem - ähm - Gedicht "Was gesagt werden muss". Inhaltlich stimme ich dem alten Mann zu: Keine Waffenlieferungen an Israel! Und ja, auch Israel muss man kritisieren dürfen. Bloß dass über Inhaltliches niemand redet. Statt dessen steht Grass als Person im Mittelpunkt der Kritik. Voll Grass, ey! Dass Israels Politik kritisch zu sehen ist, meinte übrigens bereits Erich Fried, der große Moralist der Bundesrepublik. Mit Sicherheit war der kein Antisemit und ein verkappter Rechtspopulist erst recht nicht: Als wir verfolgt wurden war ich einer von euch Wie kann ich das bleiben wenn ihr Verfolger werdet? Eure Sehnsucht war wie die anderen Völker zu werden die euch mordeten Nun seid ihr geworden wie sie Ihr habt überlebt die euch zu grausam waren Lebt ihre Grausamkeit in euch jetzt weiter? Den Geschlagenen habt ihr befohlen: "Zieht eure Schuhe aus" Wie den Sündenbock habt ihr sie in die Wüste getrieben in die große Moschee des Todes deren Sandalen Sand sind doch sie nahmen die Sünde nicht an die ihr ihnen auflegen wolltet Der Eindruck der nackten Füße im Wüstensand überdauert die Spur eurer Bomben und Panzer (Erich Fried) Nachtrag: hintergrund.de bringt eine Übersicht über die Kommentare von Intellektuellen, die sich zustimmend mit Grass auseinandersetzen. Darunter sind Leute wie Noam Chomsky, Norman Paech und Moshe Zuckermann.
  • Kiezdeutsch fetzt echt ein

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Donnerstag, 29.03.2012 in Fundstücke

    Mit dem so genannten Kiezdeutsch, einem Slang den (überwiegend) Berliner Jugendliche benutzen, entsteht ein neuer Dialekt des Deutschen, meint die Germanistik-Professorin Heike Wiese. Das Kiezdeutsch folgt eigenen Regeln und füllt Lücken des Standarddeutschen, und zwar auf ziemlich kreative Art, meint auch das Poesiebüro.
  • Du tappst die falschen Tisten, luber Bieb!

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Donnerstag, 15.03.2012 in Schreiben

    Meine winderluche Schribmischane, Bild: Foto: Anke Engelmann
    Meine winderluche Schribmischane, Bild: Foto: Anke Engelmann

    Als Wissenschaftlerin fühle ich mich verpflichtet, möglichst viele Schreibwerkzeuge und –techniken zu beherrschen und scheue dabei keine Unannehmlichkeiten. Mein aktueller Selbstversuch: Ich erlerne die Daktylographie, die Kunst des Zehn-Finger-Tastatur-Schreibens. Unter dem Titel: Taste it! oder wie ich lerne, die Tasten zu tasten erscheint hier das Protokoll dieses großen Projektes und wird von mir laufend aktualisiert
    Versuchsbeginn:
    15. März 2012 um 10.30 Uhr MEZ
    Die Methode:
    gestützt auf moderne Mnemotechnik (NLP-orientiert und die Sinne ansprechend) die Zuordnungen der Buchstaben/Zeichen zu den Tasten lernen, immer wieder schreibend memorieren und so lange üben, bis sich eine Automatisierung der Fingerbewegungen einstellt.
    Ausgangssituation und Motivation: Bisher nutzt die Probantin ein von ihr selbst intuitiv entwickeltes Zwei-mal-drei-bis-vier-Fingersystem, das der ständigen Blickkontrolle bedarf. Das damit verbundene Neigen des Kopfes führt aufgrund einer orthopädischen Schädigung regelmäßig zu Beeinträchtigungen wie Kopfschmerzen und Migräne.
    Hilfsmittel:
    Zwei Schreibprogramme wurden bereits getestet und verworfen. Beim ersten handelte es sich um die kostenlose Demoversion eines Schreibtrainers, die lediglich die Buchstaben der Grundreihe umfasste: asdfg und äölkjh. Die zweite war Inhalt eines Schreiblern-Kurses der örtlichen VHS. Beide erschienen der Probantin wegen inhaltlicher Widersprüche als mnemotechnisches Hilfsmittel ungeeignet, um sich die Zuordnung Buchstaben/Zeichen immer wieder zu erschließen. Die Probandin entschloss sich, ein eigenes Mnemo-Gerüst zu entwickeln, das hier vorgestellt werden soll. Unterstützend soll zudem das Buch: Maschinenschreiben. Grundlehrgang. Vom Verlag Die Wirtschaft Berlin (Ost) 1987 zur Anwendung gebracht werden. (Anm.: ich liebe Funktionsverbgefüge. Endlich darf ich sie verwenden!) Zudem wird das Hilfsprogramm Tipp10 für Übungszwecke eingesetzt.

    Das Prinzip
    : Die Schreiblern-Programme versprechen den Erwerb der Tastatur-Schreibkompetenz (und die attributiven Genitive auch!) in wenigen Stunden. Sie basieren auf einer Geschichte, deren bedeutungstragende Wörter jeweils mit den entsprechenden Buchstaben der Tastatur beginnen. Diese Bedeutungen werden miteinander verknüpft, so dass eine fortlaufende Handlung entsteht: also beispielsweise eine Ameise, die in eine rote Stadt wandert, wo sie auf einer grünen Dachterrasse (?) durch ein blaues Fenster ein blaues Geschenk erblicken soll. Die bedeutungstragenden Elemente werden, wie hier deutlich gemacht, zudem mit Farben unterstützt, und, in einigen Fällen, mit anderen Sinneseindrücken wie Gerüchen (olfaktorisch), Geräuschen (akustisch) oder Geschmack (gustatorisch) verknüpft. Vermittelt wurden diese Elemente zunächst akustisch im Rahmen einer mit Fahrstuhl-Musik unterlegter Entspannungsübung.

    Die Handlungen sowie einige Verknüpfungen der Farben und Bedeutungen empfand die Probandin zumeist als unlogisch, unethisch oder unappetitlich. So sollte in einem Fall „leckeres gelbes Wasser“ getrunken werden, was gewisse Assoziationen weckte. In einem anderen sollte Suppe aus Haifischflossen gegessen werden, was die Probandin aus ethischen Gründen ablehnt. Die Probandin entschloss sich deshalb, den Prinzipien der Schreiblern-Programme folgend, eine eigene Geschichte zu entwickeln, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. An dieser Stelle folgt nun der erste Praxisbericht. Der Einfachheit halber verwendet die Probandin zunächst die Technik des Free Writing. Zu beachten ist zudem, dass die Nutzung der Umschalttaste für die Großschreibung noch nicht Bestandteil der Lektion war die finger liegen in aurdsgangangsopositipon.l kjsgero´ßscfjhrweiboung wadr n Die Probandin unterbricht an dieser Stelle ihre Übungseinheit, die sie auf einen späteren Zeitpunkt vertagt.

  • Abschied von meinem Füller

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Mittwoch, 14.03.2012 in Schreiben

    Wann habe ich Dich eigentlich gekauft? Oder habe ich dich geerbt, von meinem Bruder oder meinem Vater? Oder hat Dich meine Mutter „gefunden“? Wahrscheinlich warst Du eines Tages einfach da, in einer Schublade mit abgebrochenen Blei- und Buntstiften und leeren Drehbleistiften. Denn du bist älter als alle anderen Schreibmittel, die ich täglich benutze. Naja, da gibt es noch den alten Parker-Füller mit Tintentank. Aber der zählt nicht, denn der ist sozusagen antik. Und er ist zu dick und kratzt. Antik bist Du jedenfalls nicht. Aber schlank, griffig und leicht. In einen metallenen Zweireiher dezent gehüllt, schwarz mit goldenen Streifen. Das trägt nicht jeder. Und Du liegst gut in der Hand, hinterlässt kaum Druckstellen am Mittelfinger. Auch nicht nach langen Schreibmarathons. Nie hast du störrisch gekleckst. Nie hatte ich Tinte am Finger – jedenfalls nicht von dir. Deine Feder gleitet wie von selbst über das Papier, hinterlässt eine weiche, breite Spur. Du warst mein Privat-Sekretär. Ich habe Dir vertraut. Lange Jahre durftest Du mir das Tagebuch führen. Das ist eine besondere Aufgabe, eine Vertrauensstellung. Ein Tagebuch-Füller muss zuverlässig sein. Er darf den traurigen und aufregenden Erlebnissen, den Reflektionen, Träumen und Erinnerungen keinen Widerstand entgegen setzen. Er muss die Handschrift stärken, damit man auch nach Jahren alles noch einmal lesen, die Zeit wieder lebendig machen kann. Der rote Faden in meinem Leben bist du. Obwohl Du mal grün warst und mal schwarz, mal violett, meistens jedoch königsblau. Manchmal bist Du dünn und blass. Manchmal zittrig, knittrig, unsicher, wie im Dunkeln hingeworfen. Manchmal groß und energisch. Manchmal eng und dicht, immer wieder neue Gedanken in Frei- und Zwischenräume gestopft. Und manchmal ist auch was aufs Papier getropft und hat die Schrift verwaschen. Tränen vielleicht oder Tee. Und jetzt? Ich hoffe, Du kommst ins Füllerparadies. Oder vielleicht wird aus Dir ein neuer Füller gemacht. Einer, mit dem ein Kind schreiben lernt, ein Dichter ein Gedicht schreibt oder einen Roman, eine Liebende einen Liebesbrief. Doch wenn Du bei einem Manager landest von einem Konzern oder einer Bank, einem Unternehmensberater oder einem Politiker. Und der nimmt dich aus seiner Tasche, schraubt Dich auf und setzt an, um mit Dir Kündigungen zu unterschreiben oder Milliardendeals und mit einem Federstrich Existenzen zu vernichten. Dann mein Lieber – darfst du klecksen!

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