Poesieblog

  • Schreibbericht Teil 5

    Der Plan ist, zunächst die Geschichte in Gänze als Rohfassung aufzuschreiben, dann eine Weile liegenzulassen und erst danach zu überarbeiten. Allerdings werde ich das vielleicht nicht mehr schaffen, denn einige größere Arbeiten klopfen (hämmern) schon an meine Tür.

    Wenn mich etwas sehr bewegt oder beschäftigt, komme ich nicht in die Geschichte. Manchmal hilft es, zu meditieren. Aber spätestens, wenn ich in Tagträume über meine Erfolge und meine zukünftige Rolle als Bestseller-Autorin abdrifte, ist es vorbei mit dem Schreiben. Und wenn ringsum Trubel ist und ich das Gefühl habe, dass ich nicht JETZT! SOFORT! an den Rechner kann, wenn mir etwas einfällt. Der Plan ist, zunächst die Geschichte in Gänze als Rohfassung aufzuschreiben, dann eine Weile liegenzulassen und erst danach zu überarbeiten. Allerdings werde ich das vielleicht nicht mehr schaffen, denn einige größere Arbeiten klopfen (hämmern) schon an meine Tür und es fällt mir schwer, zwischen unterschiedlichen Schreibarbeiten hin- und herzuspringen. Aber ich will das morgendliche Schreiben so weit wie möglich beibehalten. Und ich will weitere Stipendien beantragen. Es ist total schwer für eine entdeckende Schreiberin („discovery writer“) wie mich, zwanzig Seiten so fertigzustellen, dass ich sie einreichen kann. Denn wenn der Text wirklich gut und konkurrenzfähig sein soll, muss die Rohfassung fertig und schonmal überarbeitet sein. Aber dann brauche ich kein Stipendium mehr. Wenn ich drei Monate hintereinander Zeit hätte, ohne umfangreiche andere Aufgaben so wie jetzt, dann käme ich sogar über die Rohfassung hinaus. Ach, wenn doch bald wieder Weihnachten wär!

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Montag, 23.03.2015 in Schreiben

  • Der Schreibprozess nach Ulrike Scheuermann

    Schreibprozessmodell nach Ulrike Scheuermann: Ich fasse hier die Kritik zusammen, die sich für mich aus der Beobachtung meines eigenen Schreibens sowie aus meiner Arbeit als Schreiblehrerin ergeben haben.

    Seit einer Weile beiße ich auf dem Modell des Schreibprozesses herum, das die Schreibtrainerin Ulrike Scheuermann in ihrem Buch »Wer schreiben kann, macht Karriere« vorgestellt hat. Als ich das Modell vor einigen Jahren kennengelernt habe (damals begann ich gerade, mich mit dem Schreiben zu beschäftigen), hat es mich sehr angesprochen. Vor allem die Erkenntnis, dass zum Schreiben mehr gehört als Worte aufs Papier zu bringen, hat mich regelrecht elektrisiert und befreit, denn dass das Schreiben ein Prozess ist, bei dem sowohl vor dem Aufschreiben (Scheuermann: »Rohtexten«) als auch danach noch viel passieren muss, hatte mir nie jemand gesagt. Inzwischen sehe ich die Sache differenzierter. Natürlich liegt es in der Natur eines Modells, stark zu vereinfachen. Meine Kritik, die auf der Beobachtung meines eigenen Schreibens sowie aus meiner Arbeit mit dem kreativen Schreiben fusst, hat allerdings mit dem Modellcharakter nichts zu tun. 1. M.E. geht Scheuermann zu wenig darauf ein, dass jeder Schreibprozess von den individuellen Voraussetzungen der Schreibenden geprägt wird. Vor allem der Schreibtyp beeinflusst die Dauer und Intensität der einzelnen Phasen. Wenn ich von dem Zwei-Typen-Modell ausgehe, das Sch. selbst benutzt (bei ihr: »Planer« und »Drauflosschreiber«, ich nenne die Typen lieber »Outliner«=PlanerInnen und »Discovery Writer«= entdeckende SchreiberInnen) ist klar, dass das Modell nicht universell greift. Bei den PlanerInnen, die viel Struktur und Vorüberlegungen brauchen, passiert die konzeptionelle Arbeit vor dem »Rohtexten«, bei den entdeckenden SchreiberInnen beim Überarbeiten oder gar während des Rohtextens selbst. Nach meinem Eindruck richtet sich Scheuermanns Modell an PlanerInnen, wie übrigens die meisten Schreibratgeber. Weil ich selbst mehr zu der anderen als zu dieser Kategorie gehöre, konnte ich auch mit den weiterführenden Übungen, die Scheuermann anbietet, z.B. den Schreibstreckenplanern, nichts anfangen. 2. Wenn ich zudem den Schreibprozess als kreativen Prozess sehe, fehlen mir bei ihr explizit ausgewiesene Phasen der Inkubation (nach der Kreativitätstheorie von Csíkszentmihályi), also nichtproduktive Phasen, in denen anscheinend nichts entsteht, aber Überlegungen und gesammelte Informationen miteinander reagieren. Ich nenne dieses Blubbern und Reifen Fermentierung, es ist ein unumgänglicher Bestandteil jedes schöpferischen Prozesses. Wem das nicht bewusst ist, wer also nicht akzeptiert, dass auch unproduktive Phasen zum Schreiben gehören, könnte das als Schreibblockade interpretieren und frustriert aufgeben. 3. Meiner Erfahrung nach läuft der Schreibprozess, wie andere kreative Prozesse auch, nicht linear, sondern in Schleifen, oder besser, in Spiralen ab. Vor allem bei längeren Texten, deren Rohfassung nicht in einem Ritt zu erstellen ist, findet m.E. nach ein permanentes Pendeln zwischen Sammeln, Fermentieren, Rohtexten und Überarbeiten statt. Welche Varianten die Schreibenden nutzen, ob sie ihren Text immer wieder neu verfassen, ob sie laufend überarbeiten oder sequenziell, hat der Germanist Hanspeter Ortner zusammengestellt und typisiert. 4. Zu jedem Schreibprozess gehört m.E. ein Fundament, das mehr oder weniger stark vorhanden sein kann und das beim Schreiben permanent abgerufen und aktualisiert wird. Das ist natürlich die Schreibroutine, aber auch Textsorten-Wissen, das durch Lesen erworben wurde. Nach jahrelanger und vielfältiger Lektüre entsteht ein Gefühl für Texte, ihren Aufbau und ihre Struktur, Vorlieben und Abneigungen kristallisieren sich heraus, zudem sind viele Leseerlebnisse mit der eigenen Biografie verknüpft und emotional geprägt. Dieses Konvulat aus Halbbewusstem, Wissen und diffusen Gefühlen prägen Produkt und Prozess. Bei wem dieses Fundament gut ausgebildet ist, wird intuitiv, aus dem Bauch heraus, Formen und Strukturen entwickeln und leichter damit spielen können. Schreibende jedoch, die wenig gelesen haben, müssen sich Wissen über die jeweilige Textform erarbeiten, darüber, wie der Text funktioniert und welche Mittel sie einsetzen können. Manchmal geht das im Nachhinein mühsam und kopfgesteuert - entsprechend sehen Prozess und Produkt aus. In einem solchen Fall könnte eine gute Planung auch den entdeckenden SchreiberInnen helfen. Nach all diesen Überlegungen reizt es mich, meinen eigenen Schreibprozess modellhaft zusammenzufassen. Demnächst wahrscheinlich mehr dazu. Interessant fände ich zudem, die Frage nach dem Warum zu stellen, der Motivation. Warum schreibe ich? Vielleicht will ich mein eigenes Lektüre-Gefühl verstärken, indem ich es schreibend selbst hervorbringe? Eine Art Rückkopplung herstellen? Ich finde, die Frage nach dem Zweck des Schreibens müsste neu diskutiert werden. Und das Lesen gehört unbedingt dazu. Literaturempfehlungen: Ulrike Scheuermann: Wer schreiben kann, macht Karriere. Verlag Linde, Wien, 2009 auch hier: Homepage von Ulrike Scheuermann Sandro Zanetti (Hrsg.): Schreiben als Kulturtechnik. Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft, Berlin, 2012 Hanspeter Ortner: Schreiben und Denken, Tübingen: Niemeyer 2000

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Montag, 16.03.2015 in Schreiben

  • Berauscht

    Texte, die ich im Suff geschrieben habe, konnte ich am nächsten Tag in die Tonne hauen. Ideen, die unter Alk unglaublich faszinierend waren, Zusammenhänge, die sich mir überraschend eröffnet hatten, konnte ich nüchtern nicht mehr nachzuvollziehen. Die Texte waren Ich-bezogen und nicht leserInnen-orientiert, sprangen in wilden Assoziationen, die in keinem (erkennbaren) Zusammenhang standen, ohne Struktur, ohne roten Faden.

    Dass Schreiben ein tranceartiger Zustand sein kann, habe ich an anderer Stelle schon beschrieben. Aber kann man den Schreib-Rausch verstärken und mit Alkohol oder anderen Drogen nachhelfen? In unserer Kultur hält sich hartnäckig die Vorstellung vom entgrenzten, rauschhaften Schreiben, bei dem gewisse – ähm – Substanzen alle inneren Schranken und Vorbehalte ausräumen und ein echter und wahrhaft kreativer Kern zum Vorschein kommt. Befreiung, völlige Loslösung bis zur Ekstase! Und waren Leute wie Hemingway, Rausch-Schreiber wie die französischen Surrealisten, Edgar Allan Poe, Jack London, Zecher wie Villon und Bellmann, Thomas De Quincey, waren das keine großen Dichter? Ich denke, diese Leute haben nicht gut geschrieben, weil sie Drogen genommen haben, sondern OBWOHL. Rausch bläst das Ego auf bis zum Popanz. Meine eigenen Erfahrungen aus meiner Jugendzeit (inzwischen trinke ich weder Alkohol noch nehme sonst Drogen): Texte, die ich im Suff geschrieben habe, konnte ich am nächsten Tag in die Tonne hauen. Ideen, die unter Alk unglaublich faszinierend waren, Kontexte, die sich mir überraschend eröffnet hatten, konnte ich nüchtern nicht mehr nachzuvollziehen. Die Texte waren Ich-bezogen und nicht leserInnen-orientiert, sprangen in wilden Assoziationen, die in keinem (erkennbaren) Zusammenhang standen, ohne Struktur, ohne roten Faden. Wär auch zu schön, wenn es so easy wäre: Der schüchterne Dichter (fast immer ein Mann), der sich mit einer Ladung Rotwein/Whisky/anderen Substanzen in seinem Arbeitszimmer einschließt und nach Tagen oder Wochen wieder zum Vorschein kommt, völlig übernächtigt und ausgebrannt, aber mit dem supergenialisten aller Texte in der Hand. Wunschtraum! Klischee-Alarm! Eine Form suchen, sich ausdrücken, und innere Widerstände und Selbstzweifel auflösen - unter Drogen scheint das gut zu funktionieren. Aber, hey, das ist ein Trugschluss. Denn der Berg wird größer, im Rausch spürt man ihn nur nicht mehr, aber er wächst und wächst, wenn man ihn nicht abträgt. Und schließlich kommt man überhaupt nicht mehr durch. Außerdem ist es viel spannender, den inneren Widerständen auf den Grund zu gehen und sie damit aufzulösen. Dauert länger, klar. Gibt aber auch wieder Stoff für's Schreiben, oder?

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Montag, 16.03.2015 in Schreiben

  • Selbstzeugnisse von Schriftstellern

    Schreiben ist ein sehr individueller Prozess. Ich selbst bin jedesmal wieder beeindruckt und ergriffen, wenn sich das Chaos scheinbar von selbst ordnet und sich alles organisch zusammenfügt.

    Ein seltener Glücksfall ist dieser Artikel: Die Süddeutsche Zeitung hat 21 SchriftstellerInnen nach ihren Schreibgewohnheiten befragt. Die Antworten zeigen: Schreiben ist ein sehr individueller Prozess. Ich selbst bin jedesmal wieder beeindruckt und ergriffen, wenn sich das Chaos scheinbar von selbst ordnet und sich alles organisch zusammenfügt. Leider bin ich bei meinem eigenen Projekt erst auf Seite 80/81 und von diesem magischen Augenblick noch weit entfernt.

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Donnerstag, 12.03.2015 in Schreiben

  • Das Unwort des Jahres 2014 heißt: Lügenpresse. Ein wichtiges Zeichen in Zeiten, in denen Terroristen einfach in Redaktionen marschieren und die Leute abknallen. Zur Herkunft des Wortes ein Überblick in der taz.  Das Unwort des Jahres wird seit 1991 bestimmt. Die Aktion hat der Sprachwissenschaftler Horst Dieter Schlosser ins Leben gerufen.

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Mittwoch, 14.01.2015 in Gutes Deutsch, Politisches

  • Lann Hornscheidt von der Berliner Humboldt-Universität hat eine Professur für Genderstudies und möchte geschlechtsneutral als Professx angesprochen werden. Das ruft die Stammtisch-Fraktion auf den Plan – wer die sind und was die wollen, fragt Antonia Baum in der FAZ.

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Freitag, 21.11.2014 in Gender, Politisches

  • Alter Hut und nix darunter: Wie die TA die Linke mobbt

    Von ausgewogener Berichterstattung zu den Koalitionsverhandlungen zwischen Linke und SPD und den Grünen kann bei der Thüringer Allgemeinen (TA) keine Rede sein. Mit ihrem Linke-Mobbing verscherzt die Zeitung es sich gerade mit vielen Lesern. Nicht alle davon sind eingeschworene Fans von Linkspartei und Ramelow. Schade, TA!

    Also echt: Von ausgewogener Berichterstattung zu den Thüringer Koalitionsverhandlungen zwischen Linke, SPD und den Grünen kann bei der Thüringer Allgemeinen (TA) keine Rede sein. Zum Beispiel der Aufmacher am 4. November auf der Titelseite: "Mehrheit der TA-Leser spricht sich gegen Rot-Rot-Grün aus". Aha, denkt der Leser, schau mal an. Und nur, wer wirklich danach sucht, erfährt ein oder zwei Tage später in einem Textschnipselchen auf den hinteren Seiten, dass die TA die Ergebnisse einer eigenen Umfrage sehr frei interpretierte. Empörte LeserInnen hatten nämlich bemerkt, dass die Redaktion die Zahl der Anrufer (5.800) mit der ihrer Leser (Druckauflage der Zeitungsgruppe, zu der auch OTZ und TLZ gehören: 187.930) gleichgesetzt hatte. Ramelows Verkehrssünden (bekommen die anderen Politiker keine Strafzettel?) oder ein ungeschickt formulierter Twitter-Eintrag: Es scheint, als würde alles, was irgendwie in den Kram passt, auf die Seiten gehoben. So, als der Linken-Abgeordneten Katharina König der Kragen platzte, und sie auf Twitter von "Hetze" sprach. Eine Steilvorlage für die Politik-Redaktion, die ihr genüsslich einen "Nazi-Jargon" bescheinigte. Wohlgemerkt, einer Abgeordneten, die Mitglied im NSU-Ausschuss war und als aktive Antifaschistin bekannt ist. Von einer Zeitung, deren Politik-Redakteur Martin Debes mit einem schwungvollen Federstrich die linke Zeitung "Neues Deutschland" mit der rechtskonservativen "Jungen Freiheit" gleichsetzt - so geschehen in einem Artikel über die AfD vom 31. Oktober 2014. (Leider nicht im Netz gefunden, deshalb hier ein PDF mit dem Auszug aus "Der Lehrer der Nation"). Und nachdem mit der SPD-Abstimmung der Weg für rot-rot-grün geebnet scheint, wird mit Klaus von Dohnanyi ein prominenter SPD-Vertreter hervorgezaubert, der in einem Gastbeitrag vor einem drohenden "wirtschaftlichem und sozialem Stillstand" warnen darf. Dohnanyi? Ex-Bürgermeister von Hamburg? Kernkompetenzen Thüringen und Linkspartei? Und manchmal werden die Vorwürfe noch nicht einmal geprüft. Hauptsache, es schießt jemand gegen links. Immer noch in Erinnerung ist mir die Schlaack-Affäre vor drei Jahren - das war echt der Hammer. Im Juni 2011 veröffentlichte die Zeitung einen Leserbrief, der den heutigen Linke-Fraktionsvorsitzenden im Landtag und Spitzenkandidaten Bodo Ramelow auf sehr persönliche Art diffamierte. Der Autor, der in Erfurt als psychisch krank bekannt ist und zudem ein Stasi-Zuträger übelster Sorte war – Fakten, die mit einer kurzen Google-Recherche schnell zu ermitteln gewesen wären – beschimpfte Ramelow unter anderem als „religiösen Spinner“ und „ideologisch-politische Flachzange“. Als der Politiker sich beim Presserat beschwerte, reagierte Chefredakteur Paul-Josef Raue - nein, nicht mit einer Entschuldigung, sondern mit einer Themenseite. In einem als Analyse deklarierten eigenen Artikel verwies er auf die journalistische Bringpflicht der Zeitung (Zitat: „es interessiert die Leser, wie der Ton in der Linkspartei ist“). Im Übrigen könne die TA nicht bei jedem Briefeschreiber dessen Stasi-Zugehörigkeit prüfen. Abschließend beklagte er, Ramelow habe „unsere Zeitung“ beim Presserat „verklagt“. Raue, Chefredakteur, Verfasser des Handbuch des Journalismus, weiß nicht, dass der Presserat keine Klagen entgegennimmt, sondern nur Beschwerden? Ein alter Hut? Seit 2011 hat sich anscheinend an der Voreingenommenheit der TA gegenüber der zweitstärksten Partei des Freistaates nichts geändert. Man ist nur subtiler geworden. Auseinandersetzungen mit und Kritik an der Schieflage der TA finden derzeit vor allem auf den Leserbriefseiten der Zeitung statt. Scheint so, als ob die TA zielgerichtet an einem großen Teil der Thüringer WählerInnen vorbeischreibt. Mir jedenfalls reicht's jetzt. Obwohl ich als Journalistin auf tägliche Informationen angewiesen bin, habe ich mein Abo gekündigt. Professioneller Journalismus sieht anders aus. Und ohne diese - ähm - Zeitung geht's mir einfach besser.

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Mittwoch, 05.11.2014 in Politisches

  • Schloss oder Schloß?

    So kann man's auch machen: In Beyernaumburg hat man die Frage ss oder ß ganz pragmatisch gelöst: Beides!

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Samstag, 01.11.2014 in Gutes Deutsch

  • Erste Auswirkungen des neuen Leistungsschutzrechtes beschreibt Stefan Niggemeier in seinem Blog. Demnach zeigen die Suchmaschinen GMX, Web.de und t-online die Seiten von Verlagen nicht mehr an, die unter das Leistungsschutzrecht fallen - darunter die Berliner Zeitung, Morgenpost, Abendblatt, WAZ u.ä.

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Dienstag, 16.09.2014 in Lesen, Schreiben

  • Thüringenwahl – immer wieder spannend

    O zapft is! Und weil so viele Wähler/innen die Nase voll haben von der bis dato schwarz-roten Koalition und den Wechsel wollten, steht die SPD richtig schlecht da. Die Krönung jedoch ist dieser offene Brief früherer Bürgerrechtler/innen, in denen sie nicht etwa vor NPD oder AfD warnen, sondern vor einer Linkspartei in Regierungsverantwortung.

    O zapft is! Und weil so viele Wähler/innen die Nase voll haben von der bis dato schwarz-roten Koalition und den Wechsel wollten, steht die SPD richtig schlecht da, an welchem Dilemma sie größtenteils selber schuld ist. Die Krönung jedoch ist dieser offene Brief früherer Bürgerrechtler/innen, in denen sie nicht etwa vor NPD oder AfD warnen, sondern vor einer Linkspartei in Regierungsverantwortung wie vor Teufel und Beelzebub. Die größte Gefahr für die Demokratie kommt: von links? Äh, von rechts? Oder aus der Mitte? Na wieän nu? Das Poesiebüro jedenfalls ist gespannt, welche Farben in Thüringen in den nächsten Jahren angesagt sein werden. Hauptsache bunt! Nachtrag: Der Brief ist inzwischen (15.9.2014) aus dem Netz verschwunden. War ja auch zu peinlich! Gefunden habe ich nur noch diesen Hinweis hier beim MDR (allerdings scheint es sich dabei um ein SPD-internes Schriftstück zu handeln) und natürlich den Artikel in der "Welt" dazu.

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Montag, 15.09.2014 in Politisches

  • Das gibt's doch nicht: Unser ehemaliger Entwicklungsminister wird Rüstungslobbyist – das melden heute die Tageszeitungen, u. a. die Süddeutsche. Da weiß man doch gleich, welche Art von Entwicklungshilfe er seinerzeit geleistet haben wird! Also echt!

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Mittwoch, 02.07.2014 in Politisches

  • Was ist wohl in Sibylle Lewitscharoff gefahren? Als Schriftstellerin muss sie wissen, welche Macht die Worte haben. Persönliche Betroffenheit darf nie zu Abwertung führen – eine so versierte Autorin muss verantwortungsvoll mit der Sprache umgehen. Wer sich selbst ein Bild machen will – hier ist die Rede im Wortlaut.

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Freitag, 07.03.2014 in Politisches, Schreiben

  • Mein Sauerteig-Gleichnis

    Literarisches Schreiben ist wie Sauerteig ziehen und Brot backen: Das geht nicht mit Wasser oder Spucke. Man braucht Handfestes, Mehl, Salz und andere Zutaten, braucht Zeit und ein Ofen sollte auch bereitstehen. Nur mit Phantasie kann man keine Geschichten schreiben

    Literarisches Schreiben ist wie Sauerteig ziehen und Brot backen: Das geht nicht mit Wasser oder Spucke. Man braucht Handfestes, Mehl, Salz und andere Zutaten, braucht Zeit und ein Ofen sollte auch bereitstehen. Nur mit Phantasie kann man keine Geschichten schreiben – Material ist nötig, Personen, Situationen oder Eindrücke, die man aufeinander wirken und miteinander reagieren lässt. Gewürzt mit dem, was dem/der Autorin eigen ist, gärt die Masse wie Sauerteig, wirft Blasen, geht auf. Sie wird gefüttert und gewärmt, so dass die Bestandteile ineinander verschmelzen, nicht mehr zu trennen sind und etwas völlig Neues entsteht. Bevor er gebacken werden kann, muss der Teig gewalkt und geknetet werden. Er muss ruhen und reifen. Immer wieder. Arbeit und Muße. Walken und Reifen. Nur ein gereifter Teig wird im Ofen ein gutes Brot. Und die Phantasie? Pah! Nur eine von vielen Zutaten! Anmerkung: Sauerteig, sein Reifen und seine Verarbeitung – dieses Bild haben viele Autoren im Mittelalter und der Renaissance als Gleichnis angeführt. Ich selbst habe einmal eine entsprechende Textstelle des Arztes und Alchimisten Theophrastus Bombastus von Hohenheim, auch Paracelsus genannt, ins moderne Deutsch übertragen.

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Mittwoch, 19.02.2014 in Schreiben · 3 Kommentare

  • sind die sächsischen Wörter 2013. "Forhohnebibeln", so im Original, gibt es auch in Thüringen, ich würde es allerdings schreiben wie in der Überschrift: verhohnepiepeln. Schönes Wort, das!

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Freitag, 04.10.2013 in Gutes Deutsch

  • Wie steigert man einen Superlativ? Die Jugendsendung Clipster im Fernsehsender einsFestival gibt Nachhilfe: super - superer (am supersten? oder am superersten?) Hit - hitiger (am hitigsten?) Poesiebüro meint: Das ist noch clipsterer als clipstig! Nix für ungut!

    veröffentlicht: Anke Engelmann, Montag, 30.09.2013 in Gutes Deutsch

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